Lebensversicherung (für die Instrumente)

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doc-harry
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Liebe Freunde,

sicher habt ihr gelesen, was Helmut nun schon zum zweiten Mal passiert ist: Überspannung auf der Steckdose wegen eines falsch belegten Starkstromkabels.
Im Drehstromnetz liegen zwischen den drei Außenleitern (L1,L2,L3) jeweils 400V und zwischen jeweils einem Außenleiter und N 230V Wechselspannung an.
Benötigt man also 230V, dann verwendet man an der Steckdose einen der 3 L- und den N-Leiter. Passiert dabei ein Fehler und man schließt z.B. die 230V-Steckdose an L1 und L2 an, dann liegen an dieser Steckdose 400V Wechselspannung an.
Bevor ich's vergesse: die Erde habe ich hier nicht extra erwähnt - die ist natürlich immer (!!!!) anzuschließen.
Leider passiert das gerade bei fliegenden Installationen, wie sie im Bühnenberecih üblich sind, immer wieder - die Folgen für ungeschütztes Equipment können fatal sein - ein einfacher Defekt ist da noch das kleinste Übel.
Da es jeden Bühnenmusiker treffen kann, möchte ich euch hier eine Lösung vorstellen, die - zumindest die Instrumente - sicher vor Schaden bewahrt.
Kern sind eine Feinsicherung und ein Varistor (VDR). Varistoren sind spannungsabhängige Widerstände, deren Widerstand beim Überschreiten eine bestimmten Spannung sehr gering wird. Es gibt sie mit zahlreichen Werten - für unseren Zweck sind 250V oder 270V RMS die geeigneten Werte.
Die Schaltung kann man in eine vorhandene Steckdosenleiste einbauen, oder sich einen Zwischenstecker herstellen.
Und dann noch der obligatorische Hinweis: Ihr arbeitet mit Netzspannung - also nur rangehen, wenn ihr euch absolut sicher seid, keinen Fehler zu machen - das könnte sonst leicht für euch oder jemand anderes der letzte sein.

Hier die Schaltung:
Steckdosenleiste.jpg



Die Funktionsweise ist eigentlich selbsterklärend:

Vom Stecker gelangt die Spannung über den Ein-/Ausschalter zu einer 10A Feinsicherung. Hinter der Feinsicherung liegt zwischen dem L- und dem N-Leiter parallel zu den Steckdosen ein VDR mit einer RMS-Spannung von 250V.
Übersteigt die Spannung am VDR nun diese 250V, dann produziert dieser einen wunderbaren Kurzschluss, die Feinsicherung brennt durch und alle sind glücklioch, dass nicht mehr passiert ist.

Viele Grüße,Harald
 
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Hallo Harald,

ich stimme dir 100% zu, eine bessere und billigere Versicherung für die Elektronik gibt es nicht. Die von dir korrekt mit VDR bezeichneten Bauteile werden heutzutage meistens als MOV (Metal Oxyd Varistor) bezeichnet. Ich baue die Teile direkt in jedes Gerät ein, das ich repariere oder restauriere. Aber immer hinter der Netzsicherung des Gerätes !! Die Dinger haben noch einen schönen Nebeneffekt, sie begrenzen die Induktionsspitze beim Einschalten dicker Netztrafos, so daß nicht gleich der nächste Automat rausfliegt.

MfG, bitbrain2101
 

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