Renovierung Dynacord DC100

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heinz102
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Ich denke es ist jetzt an der Zeit mein Projekt vorzustellen.

Renovierung DC 100

Mein Leslie-Clone Dynacord DC100 ist zwar klein und einigermaßen handlich aber was mich daran stört, ist, dass es doch relativ viel wiegt.

In den technischen Daten sowohl auf der Homepage von Herrn Ohms als auch in der original Bedienungsanleitung steht, dass es nur 30Kg wiegen soll. Da hat sich aber wohl ein Fehler eingeschlichen.

Die Waage zeigte den tatsächlichen Wert von knapp 49Kg an.

Als ich die Kiste zu Reinigungs- und Wartungszwecken ohnehin zerlegt hatte, habe ich mir die Mühe gemacht und die einzelnen Komponenten mal nachgewogen.

Gewichtstabelle.jpg


Daraufhin habe ich mir überlegt, wie man dieses Gewicht reduzieren könnte.

Was sofort ins Auge fällt, ist der riesige Magnet des Basslautsprechers, sowie der doch sehr große Trafo und auch das Pressspangehäuse. Darin sah ich das meiste Potential.

An dieser Stelle möchte ich die Vorstellung zweiteilen. In einen mechanischen Teil des Umbau und in einen elektrischen.

Mechanisch:
Der Basslautsprecher wurde bereits gegen einen Monacor SP30/200neo (1,7Kg) getauscht.
Dynacord DC 100 012_2.jpg



Im Forum habe ich zwar schon gelesen, dass auch schon der 15“ verbaut wurde. aber nach einiger Überlegung ob es Sinn macht einen 15“ in eine Styropor-Trommel blasen zu lassen, die nur Platz für eine 12“er bietet, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen.

Mittlerweile wurde das Holz für den Neubau des Gehäuses geliefert, geschnitten und gefräst.
Dynacord DC 100 017_2.jpg


Es handelt sich hierbei um 18mm Pappelmultiplex. Diese hat ein Raumgewicht von 420Kg/m³. Somit komme ich auf rechnerisch 10,5Kg ohne die Leisten im inneren.

Seit Samstag ist die Kiste verleimt und in Teilen sind schon die Unebenheiten verspachtelt. Gewicht mit Leisten aus Buchenmultiplex 11,4Kg. Das Gewicht (siehe Tabelle) mit 14Kg ist überschlagen incl. Warnex-Farbe, Rollen und Beschläge.

Hier habe ich mich für massive Klapp-Griffe mit Feder und Gegenblech von Adam Hall entschieden.

Soweit der Stand bis heute.

Weitere Bilder folgen.


Elektrisch:
Während der Wartungsarbeiten habe ich schon mal die Drehrichtung eines Antriebs geändert. Ebenso habe ich die Anschlussdrähte für die Motoren durch vernünftige Drähte ersetzt und das Ganze in einer Klemmleiste zusammengefasst. Das hatte ich aber schon mal in einem anderen Bericht erwähnt.

Die Frequenzweiche für die 800Hz Trennung wurde auch schon aufgebaut, konnte aber noch nicht eingebaut werden, da mein Händler noch immer den KU-516 nicht bestellt hat. Das nur mal nebenbei.

Weitere Beiträge folgen.
 
Eigenschaft
 
Hallo Jo,

interessantes Projekt! Aber das mit dem Gewicht kenne ich, wenn ich da mal so an mein altes Solton denke... Trotz (oder vielleicht gerade wegen) der kompakten Abmessungen konnte man das Bassteil nicht alleine händeln. Der Bass-LS war dabei nicht mal das Problem, die Endstufe mit dickem Trafo und das schwere Holz machten das meiste aus.
Der Andi hat hier auch schonmal den 15" in sein Leslie "reingestopft" - weiss nur nicht mehr ob das auch ein DC100 oder etwas anderes war. Jedenfalls ging es da ungeheuer eng zu, zwischen Bass und Hornlautsprecher waren nur 2-3mm Luft

Ich sehe ein paar Kondensatoren am Monacor... hast du dir testweise eine Weiche oder einen Tiefpass o.ä. gebaut?

Viele Grüße,
Martin
 
Servus!

Ja, ich war das mit dem 15"er im DC100 — meines ist in Prinzip identisch, lief nur unter dem Namen "Echolette MEIIs". Die Entscheidung für den 12"er-Neodymbass war sicher vernünftiger als meine Umbauorgie. Angesichts des geringen Unterschiedes zum 12"er RCF würde ich das nicht nochmal machen, mehr Bass geht mit der kleinen Kiste einfach nicht.
Also eigentlich hatte ich schon überlegt, mir so einen 12"er Neodymbass kommen zu lassen, den 15"er aus dem Echolette in mein großes Solton zu setzen und den dortigen Eminence Delta 15LFA zu verkaufen. Mal sehen :)

Noch ein Tipp zum KU-516: Schraub' die graue Wanne ab, die hängt nur an einer Schraube, die unter dem Typenschild versteckt ist. Damit sparst du noch ein paar Gramm und in einem geschlossenen Leslie braucht sowieso kein Mensch Spritzwasserschutz :)

Respekt, dass du einen Gehäuseumbau angehst! Ich hatte sowas auch mal überlegt, da mein Spangehäuse durch Feuchtigkeit etc. geschwächt und verzogen ist. Bisher war mir das aber einfach zuviel Arbeit :? :redface: :shock: :mrgreen:
Ähnliches hat mich bisher davon abgehalten, die alte Elektronik komplett rauszuwerfen und durch eine extra Motorsteuerung zu ersetzen.
 
Hallo Martin,

du hast die Kondensatoren am Bass gesehen. Es gibt da auch noch eine zusätzliche in Reihe geschaltete Spule zur orginal Spule. Der Hintergrund dafür ist, die neu aufgebaute Frequenzweiche kann ich ohne den KU-516 noch nicht einsetzten und so habe ich die orginal Weiche provisorisch erweitert. Denn der original Bass hatte ja 4 Ohm, durch den 8 Ohm würde sich nun die Trennfrequenz verschieben.
Schließlich soll ja die Kiste solange einsatzfähig sein, bis ich sie endgültig umbauen kann.

@Andi: Ja, die Abdeckung wird entfernt, das habe ich schon deinem Beitrag entnommen.

Ich werde weiter berichten und auch entsprechende Fotos einstellen. Als nächstes wird die Kiste noch gespachtelt, geschliffen und dann mit Warnex lackiert.

Parallel arbeite ich noch an der Elektronik. Eine neue Endstufe und die Relaisplatine sind schon in arbeit. Die Platinen dazu habe ich schon entworfen und werden in den nächsten Tagen in die Fertigung gegeben.
 
Hallo,

habe in mein kleines SOLTON auch einen 15er Bass gebaut und es geht mir wie Andi, da ist kein großer Unterschied zum 12er.

Gruß Bobbes
 
Ich hab mal wieder ein paar Bilder.

Vor dem Lackieren hab ich mal die Beschläge testweise montiert, sowie etwas Dämmaterial eingepasst.
Das Holz wurde zuvor noch mit Epoxidharz eingelassen, damit das relativ weiche Holz eine bessere Oberflächenhärte bekommt.
 

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Daumen hoch - sieht nach sauberer Arbeit aus.

Gruß,
Harald
 
Da war jemand fleißig … gratuliere, sieht super aus!
 
Danke für die Blumen.

Werde weiter berichten.
PS: Ich habe die Bilder etwas verkleinert.
 
Tja, was soll ich sagen.

Nun isse schwarz.

Vorher

Dynacord DC 100 006_2.jpg


Jetzt

Dynacord DC 100 029_2.jpg

Dynacord DC 100 031_2.jpg


Und die Waage zeigt jetzt 36,3Kg an. ;D ;D ;D

Somit sehe ich den mechanischen Umbau als vollen Erfolg an.
Es folgt noch der Umbau der Elektronik, worüber ich auch noch berichten werde.

PS: Der KU-516 ist immer noch nicht da und somit auch die provisorische Weiche noch drin.

Recht herzlich möchte ich mich für die Mithilfe bedanken: Bei mein Schreinerfreund Karl für den Zuschnitt und Fräsung der Holzplatten; Bei meinem Lackiererfreund Manfred für die Aufbringung der Grundierung und Finish (Warnex); Bei meinem Vater für dessen tatkräftige Unterstützung beim Leimen, Spachteln, Schleifen. Er ist immer da, wenn man ein zweites paar Hände braucht und besonderen Dank, dass er mir seine Werkstatträumlichkeiten immer zur Verfügung stellt.

Fragen: Gerne
 
Die Holzbretter der Spacesound-Antriebe habe ich zur Front hin um 3mm gekürtz und Profilgummiestreifen angebracht, wie man ihn zum Fenster abdichten benutzt.
Denn bei bestimmten tiefen Tönen war ein Scheppern zu hören. Da ja hier die Front nicht mit den Antrieben verschraubt war, vermutete ich hier das Problem. Es ist jedenfalls jetzt weg.
 

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Alle Achtung, is ein feines Teil geworden! :D

Welchen Stoff als Abdeckung der Öffnungen im Holz hast du genommen? Sieht von fern aus wie Mückengaze.
Welcher Hohchtöner ist aktuell eigentlich verbaut? Ein RCF TW-50? Manche Clones hatten soweit ich weiss auch den TW-101 oder TW-102 drin - angeblich sollen die auch nicht schlecht sein, hab nur nie einen gehört.

Und sehe ich da eine HSS Strat im Hintergrund? ;) Auch ein feines Teil


Viele Grüße,
Martin
 
Unter 40kg ist ein Wort! Gratuliere, ist sehr schön geworden!
 
Wie hieß das immer?
Remptendorf 12 Points.

Ich ringe immer noch mit der Überlegung ob ich in die Öffnungen noch Ackustikschaum einkleben soll. Dazu wäre das Mückengitter ein gutes Trägermaterial. Andererseits habe ich mir im Nachhinein überlegt, so sieht man wenigstens was von der Technik und es wäre schade darum. So schlecht sieht es doch nicht aus. Oder? ;D

Zu dem Hochtöner kann ich nicht viel sagen, es steht leider nichts drauf. Es ist jedoch ein RCF, nur welcher? Ich kann nur sagen, dass die Weiche eine Trennfrequenz von ca. 1500 Hz hat. Das habe ich jedenfalls so aus den spärlichen Wertangaben im Schaltbild errechnet.

Zum Sound: Der Sound ist nicht mehr so verwaschen. Das hängt mit der Dämmung im Inneren und falls du es gesehen hast, auch im Deckel und Boden zusammen. Auch die Radien an den Schallaustritten sollen dazu beitragen.

U. a. habe ich auch das Horn ausgewuchtet, denn die Unwucht war schon deutlich spürbar. Jetzt läuft es schön ruhig.

Die Strat im Hintergrund ist eine 86er Fender, eine limitierte Sonderauflage, wenn ich mich noch richtig erinnere, zu einem Firmenjubiläum. Na ja, Verkäufer erzählen uns viel. Ein Zertifikat der Limitierung habe ich allerdings.

PS: Ich habe mal auf der Karte geschaut, wo Remptendorf eigentlich liegt. Letztes Jahr hat ich am Stadtfest von Crimmitschau gespielt. Das ist doch garnicht so weit weg von dir.

@Andi: Ein paar Kilos möchte ich mit der Elektronik schon noch herauskitzeln.
 
@Andi:
Du erwähntest, deinen SP15" neo gegen den SP12"neo doch zu tauschen. Ich kann dir den durchaus empfehlen. Der klingt nicht schlecht.
 
Hallo Michael,

die Trennung bei 800Hz ist durchaus mein Ziel und ich hatte es weiter vorne auch schon mal erwähnt. Die Weiche dazu ist schon aufgebaut, nur kann ich es noch nicht umsetzten, da mein lieber Händler den KU immer noch nicht da hat.

Mit den 1500Hz bezog sich auf die Frage von Martin, welcher Hochtöner bis jetzt eingebaut ist. Ich kann ihm diese Frage nicht direkt beantworten, es steht nichts drauf. Die alte Weiche trennt jedenfalls bei 1,5kHz und somit gehe ich davon aus, dass der alte Treiber die 800Hz nicht vertragen wird. Damit der Tieftöner noch bei der alten Frequenz trennt, sind die provisorischen C's und Spule zusätzlich angelötet, denn der alte hatte 4 Ohm und der neue 8 Ohm. Sonst würde sich das nach oben verschieben.

Trotzdem danke für deinen Hinweis.
 
Hallo Jo,

das mit der Mückengaze sieht auf jeden Fall gut aus. :) Erfüllt seinen Zweck, ist billig und leicht zu beschaffen und gibt die Sicht auf das wichtigste frei. Ich fand nur die Idee dazu gut. Zumindest wird sich dann nie ein Insekt im Leslie einnisten... :D Als ich damals mein Solton abegeholt hatte, fand ich auf dem Hochtöner auch mehrere Fliegen, die das Zeitliche aber schon lange gesegnet hatten. Naja, wenigstens gabs zum Begräbnis Deep Purple direkt auf die Ohren.

Der originale Hochtöner in diesem Solton war eben ein solcher TW-50, hatte glaube ich auch keine großartige Bezeichnung gehabt, nur ein fast nicht mehr lesbares Klebe-Schildchen. Ich meine mich aber zu erinnern, dass meiner einen größeren Magneten hatte und nicht so tiefbauend war wie deiner auf dem Bild. Hab den noch rumliegen, kann ja mal nachsehen.

PS: Ich habe mal auf der Karte geschaut, wo Remptendorf eigentlich liegt. Letztes Jahr hat ich am Stadtfest von Crimmitschau gespielt. Das ist doch garnicht so weit weg von dir.
Ja, das ist nicht so weit weg. Ein Stück fährt man zwar noch bis dahin, aber ist immerhin näher zu mir als ein Großteil der Forumsmitglieder hier. :D


Viele Grüße,
Martin
 
Hurra, der KU-516 ist endlich eingetroffen.

Da ich zufällig heute sowieso Bandprobe hatte, habe ich mich nach der Arbeit sofort ans Werk gemacht und Hochtöner und die Weiche getauscht.

Zuhause konnte ich nur einen kurzen Funktionstest mit einem Synth machen. Dann ging es ab zur Probe. Meinen Röhrenpreamp und die Kiste in den Kofferraum. Und das diemal ohne die Hilfe einer zweiten Person. Grins.

Was dann kam, war der Hammer. So ein geiler Sound. Sogar meine Bandkollegen waren richtig platt. Es hat heute allen richtig Spass gemacht.

Die Weiche, die ich konstruiert habe trennt bei 800Hz. Habe aber hier die bei mir beliebtere Butterworth Methode verfolgt. Bei der Bedämpfung des KU bin ich ebenfalls einen etwas anderen Weg gegangen, als den der Harald vorschlägt. Aber hier sind ja mehrere Varianten durchaus möglich. Außerdem hat der KU noch einen Schutz in Form einer Halogenbirne und Bypass-C bekommen.
 

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