defekte Sicherungshalter beim DC 100

  • Ersteller heinz102
  • Erstellt am
H
heinz102
Guest
Nachdem mein DC100 am letzten Gig schon wieder gezickt hat, habe ich mich erneut auf Fehlersuche begeben.

Kurze Beschreibung des Symptom: Anfänglich nur ein, zwei kurze Aussetzter des Amps, dann plötzlich der Totalausfall. Es brummte nur noch aus dem Speaker. kein normaler 50Hz-Brumm, sondern eher so als ob schlecht gesiebter Gleichstrom durch den Speaker fließt. Sofort das Kaltgerätekabel aus der Buchse gerissen, (das ging schneller als ausschalten) und den Titel noch zuende gespielt.

Zuhause dann die Kiste geöffnet und erst mal Sichtkontrolle. Nichts zu sehen. Aus Erfahrung deutet diese Symptomatik zunächst auf einen Endstufendefekt hin. Da ich jedoch sicher gehen wollte, dass der 12 Zöller nichts abgekriegt hat, wollte ich den mal mit Ohmmeter durchmessen. Also raus mit der Elektronik und beiseite gelegt. Speaker war laut Ohmmeter soweit OK. Beim Durchsehen der Elektronik, insbesondere der Sicherungen sah ich, dass eine Lasche des Sicherungshalter verbogen war und dachte, ich sei beim Ausbauen irgendwo hängen geblieben. Wollte diesen wieder von Hand gerade biegen, da hatte ich die Lasche auch schon in der Hand. Abgebrochen. Bei der Kontrolle der zweiten Sicherung (als ich diese herauszog) verbog sich auch dieser Halter und man konnte auch diese Lasche ganz leicht abbrechen.
Jetzt wollte ich es genau wissen und habe mit dem Fingernagel am dritten Sicherungshalter vom Vorverstärkernetztel versucht und siehe da, auch hier ließ sich eine Lasche ganz leicht verbiege.

Die Sicherungshalter habe ich alle ersetzt. Erst als die ausgebauten Sicherungshalter vor mir auf dem Tisch lagen, fiel mir auf, dass es imme die selbe Seite war wo die Lasche abbrach. Vielleicht ein Serienfehler beim Abkanten?

Sicherheitshalber noch die Endstufentransistoren mit dem Ohmmeter durchgemessen und dann vorsichtig einen anschließenden Funktionstest durchgeführt.

Mein Leslie-Clone hat ein Produktionsdatum vom März 1979. Vielleicht hat einer von euch Lust das mal an seinem DC 100 oder dem baugleichen Echolette ME II nachzuprüfen und Rückmeldung zu geben.
 
Eigenschaft
 
Hi,

die zweiteiligen Billig-Sicherungshalter geben bei altem Equipment gerne mal den Löffel ab, das ist nicht unbedingt nur eine Spezialiät des DC-100. Die Ursache dürfte schlicht Materialermüdung sein. Ganz sicher ist es eine gute Idee, zweifelhafte Exemplare vorsorglich zu ersetzen, am besten durch Halter mit einem durchgehenden Kunststoffsockel, die sind deutlich stabiler. Vor allem bei Bühnenequipment sind es oft solche trivialen Dinge, die z. B. ein Leslie lahmlegen, wie Dein Beispiel zeigt. Dass Du den Titel mit gezogenem Netzstecker noch zu Ende spielen konntest, ist allerdings bemerkenswert. Spricht für die Kondensatoren im Netzteil... :)

Grüße, Christoph

PS: Speziell für das DC-100 ist natürlich völlig korrekt, daß der auf der Ecke der kleinen Platine oben rechts (Relaissteuerung und Netzteil für den Vorverstärker) sitzende Sicherhungshalter besonders gefährdet ist. Beim Ausbau oder Einbau der Verstärkereinheit kann man da leicht etwas verbiegen oder abbrechen. Genau das hatte ich kürzlich bei einem "stummen" DC-100 (das interessanterweise von einem "Fachbetrieb" als irreparabel eingestuft worden war). Eine Hälfte des Sicherungshalters war direkt an der Platine gebrochen (das "Bein"), die Sicherung hielt also da den Halter fest statt umgekehrt.
 
Hallo zusammen,

ich habe die Sache mit dem eingebauten Amp anders gelöst:
Habe endlich einen FAME Studio Reverb 50W Vollröhre gekauft (€ 250,-) den Verstärker im DC100 lahmgelegt, soll heißen Umschalter die Internen Speaker auf eine Klinkenbuchse gelegt und fertig.
Die Frage ist nur, warum ich solange damit gewartet habe. Das ist eine gewaltige Soundverbesserung , zumal man dies im 1:1 Vergleich sehr schnell erkennt.
Ich hatte bis dato keine Sicherungsprobleme.

Jetzt mach ich aktuell ein zweites DC100 flott. Da kommt der Vestärker komplett raus. Hab zwar ein 770er zu Hause, aber das ist mir für den Transport zu sperrig ;)

Grüße Michael
 

Anhänge

  • Neues Bild2.jpg
    Neues Bild2.jpg
    168,5 KB · Aufrufe: 141
Hallo Michael,

das finde ich eine konsequente Lösung. Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, aber da ich das LESLIE live fast nicht benutze, noch die Finter davon gelassen. Wie ist denn der Sound im Vergleich zum 770er? Ich denke, dass man da auch bei geringer Lautstärke 'ne Zerre hinbekommt, oder?
Gruß Volker
 
Ich habe beim ersten Test einen Höllensound gehabt. Da ich ja im Classic Rock Bereich rumorgle ist das schon mein Ding.
Alle Regler Rechtsanschlag, außer den Höhenregler und den Master auf Vollgas, dann den Gain vom Kanal vorsichtig betätigen.
Erstaunlicherweise habe ich in der ersten richtigen Probe ein Problem der Reproduzierbarkeit gehabt.
Da kam noch eine DI Box dazwischen, zum Störsignalreduzierung (Palmer 04 die ich zur Signalsplittung für meinen Motif verwende für Monitorbox und Mischer)
dB Absenkung habe ich dann auch mal gedrückt...usw...
So, ich bin noch nicht wirklich an meinem Sound angekommen, kann aber sagen das der Fame eine gute Lösung ist.
Die Frequenzdarstellung kriegst du mit dem DC100 Amp definitiv nicht hin!!!
Das 770er ist eine Transistormühle und ist durch die schnellere Hochtönerumdrehung im Klang schon anders, aber
das hört der geneigte Zuhörer im Bandkontext überhaupt nicht mehr. Da sind wir uns sicher einig.
Zudem ist es ja "nur" eine Roland VK7 und keine Echte!

Kurzum, ich muss mit der neuen Zusammenstellung noch etwas üben ;)

Gruß Michael
 
Ich habe auch überlegt, aus meinem (baugleichen) MEIIs den Amp auszubauen. Eigentlich spricht nur der Aufwand dagegen, da ich dann gerne das komplette Modul loswerden würde, um noch etwas Gewicht zu sparen. Direkt historischen Wert hat meines nach den vielen Modifikationen eh nicht mehr.

Der Klangunterschied des eingebauten Verstärkers zu etwa meinem Dynacord Favorit ist ebenfalls überwältigend — und das bei pi mal Daumen halbem Rauschpegel :)
 
Für die Umsetzung "alles raus" nur die Umschalteinheit langsam/schnell habe ich mir auch Gedanken gemacht.
Man braucht einen kleineren Trafo für die Versorgungsspannung der Platine, da der eingebaute doch viel zu schwer ist.
Dann kann eigentlich die vorhandene Metallplatte auch ersetzt wwerden.
Aber bitte daran denken, dass Netzspannung vorhanden ist beim basteln.
Unbedingt spannungslos arbeiten :!: :!: :!: uffbasse!!!

Ich berichte, wenn ich weitermache. Aktuell will ich das Gehäuse neu spritzen.
Ist aber a bisserl kalt in der Garage... :(

Grüße Michael
 
Bei meinem Solton Turbojet habe ich auch Ärger mit dem Sicherungshalter gehabt (steht noch auf der Liste, da mal einen neuen reinzusetzen). Als ich dann, um den erstmal wieder funktionsfähig löten zu wollen, die Sicherung rausnehmen wollte, habe ich nur das eine Ende rausgezogen, das andere blieb in der anderen Sicherungshalterhälfte. Großartig. Ich habe dann nicht versucht, den langgezogenen Draht wieder in Spiralen zu wickeln. Die Sicherungen selbst fallen also auch auseinander. Also vor dem Rumprobieren schon einmal passenden Ersatz bereitlegen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben