Peavy RX22 als Driver

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heinz102
Guest
Es gibt eine ganze Menge von Leuten, einen davon kenne ich persönlich, die schwören auf den Peavy RX22 als Leslie Driver.

Nun hat dieser Driver ja nur 8 Ohm anstelle von 16 Ohm. Was passiert da mit Frequenzweiche und Amp?

Es nervt mich zwar, aber das ist eine einfache Frage, die ich mir selber mangels Kenntnis einfach nicht beantworten kann. Wer kann mich erhellen? Danke!

Gruss
Christian
 
Eigenschaft
 
Hallo Christian,

bei einem Leslie mit passiver Weiche wird sich durch die Fehlanapassung die Trennfrequenz des Hochtöners nach oben verschieben. Wäre nur der Kondensator im Spiel, wäre sie doppelt so hoch wie beim 16 Ohm Treiber. Da aber noch die Spule parallel zum Lautsprecher geschaltet ist und diese für einen 8 Ohm Treiber eigentlich viel zu groß ist, wird sich eine Trennfrequenz irgendwo zwischen 1000 und 1600 Hz einstellen.Um es genau zu wissen, müsste man messen oder das Ganze simulieren. Den Amp dürfte die Fehlanpassung nur wenig stören, da der größte Teil der Belastung der Endstufe vom Tieftöner kommt und der ja nicht verändert ist.

By the way - wenn ich mir die Daten des RX22 anschaue, kann mir nicht so ganz vorstellen, dass der im Leslie wirklich gut klingt. Er ist viel lauter als der V21 und hat einen nach oben wesentlich weiteren Frequenzgang. Wahrscheinlich kommt die Präferenz der Leute, von denen du berichtest, daher, dass das natürlich den KeyKlick mächtig betont. Andererseits: durch die verschobene Trennfrequenz entsteht in der Mitte ein Loch und das dürfte die Durchsetzungsfähigkeit einer Hammond doch beeinträchtigen.

Hast du irgendwo Soundbeispiele?

Gruß,
Harald
 
Hallo,
also nach den letzten 20 Jahren kann ich sagen, daß es keinen Zweck hat, andere Hochtöner einzusetzen. Die Orgel wird danach in den oberen Lagen schrill klingen. Wenn man nur die ersten 3 Zugriegel benutzt, kann es ganz lustig sein wegen des Keyclicks, aber die Percussion wird definitiv zu laut werden. Der Original-Treiber ist ein Mitteltöner (V 21), den es in min. 3 Ausführungen gibt. Allein die Original-Treiber klingen schon sehr unterschiedlich. Sie haben Frequenzspitzen in versch. Bereichen. Daher klingen Leslies u.a. so unterschiedlich. Es wird oft versucht, dumpfe Orgeln mit Hochtönern aufzupeppen. Aber wie gesagt wird es dünn und schrill klingen. Am besten ist es, man sorgt dafür, daß der Generator neue Kondensatoren erhält (diese selektieren mit einer Dekade) und daß der Preamp einen sauberen Frequenzgang hat. Danach wird es noch schwierig genung, einen Original V 21 zu finden, der ordentlich klingt.
 
Peterbecker2000":1to83dor schrieb:
Danach wird es noch schwierig genung, einen Original V 21 zu finden, der ordentlich klingt.
gibt es da eine bestimmte Ausführung des V21, der besonders gut klingt oder ist das zufällig, dass einer besonders klingt oder nicht so gut klingt?
 
Meiner Erfahrung nach Zufall und Glück. Es gibt den älteren mit Blechtopf über dem Magneten, dieser soll etwas weniger Höhen haben. Aber die Klangunterschiede sind so groß, daß dies glaube ich keine große Rolle spielt. Es gibt viele Varianten mit unterschiedlichen Lackierungen etc., wobei ich hier kein Experte bin. Ich habe aktuell einen V21, der mit Hammerschlaglack lackiert ist. Habe ich vorher nie gesehen, aber es ist der beste, den ich je hatte. Er hat sehr viele Höhen. Allerdings hat er extreme Resonanzen bei einigen Tönen. Das ist das Problem bei den Dingern. Die meisten (wahrscheinlich alle) V21 haben Resonanzen oder Vibrationen. Diese sind immer nur auf einen genau Ton beschränkt, wobei es mehrere Vibrationen bei weit auseinanderliegenden Tönen geben kann. Man zerlegt dann den Hochtöner und versucht, die Membran zu zentrieren. Ich habe dies mit allen möglichen Verfahren getestet (Tongenerator etc.). Am besten geht es, wenn man ihn an der Orgel testet (Hochtöner ausbauen und mit Verlängerungskabeln wieder anschliessen). Man muß sehr laut testen, am besten Gehörschutz tragen (kein Witz). Denkt auch an eure Nachbarn :)
Die Resonanzen kriegt man allerdings nicht weg. Dies liegt wahrscheinlich an der Membran. Ich habe dies geregelt, indem ich die paar Töne am Generator einfach leiser gestellt habe (geht optimal).
Zu den Resonanzen ist grundsätzlich zu sagen, daß diese stören, auch wenn sie nur bei ein, zwei Tönen sind. Man kann dies mal testen, indem man einfach mal zwei Töne am Generator (zwischen 60 - 80) lauter dreht. Die ganze Orgel klingt dann total schrill.
 
Peterbecker2000":sx549icm schrieb:
Meiner Erfahrung nach Zufall und Glück.
....
Die Resonanzen kriegt man allerdings nicht weg. Dies liegt wahrscheinlich an der Membran. Ich habe dies geregelt, indem ich die paar Töne am Generator einfach leiser gestellt habe (geht optimal).
Zu den Resonanzen ist grundsätzlich zu sagen, daß diese stören, auch wenn sie nur bei ein, zwei Tönen sind. Man kann dies mal testen, indem man einfach mal zwei Töne am Generator (zwischen 60 - 80) lauter dreht. Die ganze Orgel klingt dann total schrill.
so was hatte ich schon befürchtet. Orgel und Leslie sollten idealerweise als klangliche Einheit gesehen werden, das habe ich schon oft gehört. Ist in der Praxis manchmal etwas schwieriger, wenn man mehrere Orgeln und Leslies gemischt betreiben will. Aber Du hast natürlich recht.
 
harald":2ovppj6n schrieb:
By the way - wenn ich mir die Daten des RX22 anschaue, kann mir nicht so ganz vorstellen, dass der im Leslie wirklich gut klingt. Er ist viel lauter als der V21 und hat einen nach oben wesentlich weiteren Frequenzgang. Wahrscheinlich kommt die Präferenz der Leute, von denen du berichtest, daher, dass das natürlich den KeyKlick mächtig betont. Andererseits: durch die verschobene Trennfrequenz entsteht in der Mitte ein Loch und das dürfte die Durchsetzungsfähigkeit einer Hammond doch beeinträchtigen.

Hast du irgendwo Soundbeispiele?

Gruß,
Harald

Soundbeispiele habe ich nicht. Nun, der Mensch, der den RX22 liebt, ist eigentlich sehr anspruchsvoll was den Sound anbelangt und er tüftelt mit Speakern bis er seinen Sound hat:

Bass P15LL, Treble RX22.

Wieso ist es nicht schrill? Nun, seine Orgel hat die alten Wachskondensatoren drin, ist Jahrgang 58. Das heisst der Peavey kompensiert hier wohl einfach die fehlenden Pegel des Tongenerators. Das Gesamtsystem klingt wirklich hervorragend. Was will man mehr. Und so ein Peavey ist dann ja auch wesentlich billiger, als einen ganzen Generator auszubauen, mit neuen Kondensatoren zu versehen, komplett neu abzugleichen und wieder einzubauen.

Gruss
Christian
 

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